Region Karlsruhe: Bahninfrastruktur für Güterverkehr ergebnisoffen diskutieren

Von Christian Jung

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Zwei Güterzüge treffen sich im Bruchsaler Hauptbahnhof im März 2015. (Foto: Jung)

In den vergangenen Tagen sind einige interessante Berichte und Leserbriefe zum Thema „Bahn-Güterverkehr in der Region Karlsruhe“ auch in der BNN erschienen. Der Güter-Bahnverkehr wird zwischen Mannheim/Karlsruhe und Basel nach allen Prognosen in den kommenden Jahren massiv zunehmen. Aber auch auf anderen vermeintlichen „Güterzug-Nebenstrecken“ wie zwischen Bruchsal und Mühlacker in Richtung Stuttgart kann man sehen (und vor allem nachts hören), dass es zumindest gefühlt mehr Güterzüge gibt, die nicht mehr unbedingt von der Deutschen Bahn sein müssen, sondern auch von Lokomotiven anderer staatlicher oder privater Mitbewerber gezogen werden. Dabei fällt immer wieder auf, dass auf elektrifizierten Strecken ebenso riesige Diesellokomotiven im Einsatz sind.

In diesem Zusammenhang hilft es niemandem, wenn Politiker in allen Regionen von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz schon bei Planungsüberlegungen wie der „Dammerstocker Kurve“ in Karlsruhe Güterzüge durch ihre eigene Region ohne weitere Reflexion verhindern wollen. Dazu kommt, dass Ergebnisse eines noch nicht veröffentlichten Gutachtens des Bundesverkehrsministeriums in der Presse und Öffentlichkeit diskutiert werden, indem nur noch von einem rechtsrheinischen Bahn-Güterverkehr zwischen Mannheim und Karlsruhe gesprochen wird.

Im Interesse aller Beteiligten und der Bevölkerung ist es notwendig, sich ergebnisoffen einmal mit der Bahninfrastruktur der Zukunft in der Region Karlsruhe zu beschäftigen. Dabei darf es keine Tabus wie Streckenführungen mit neuen Rheinbrücken und neuen und auszubauenden Trassenführungen mit Kurvenanteilen geben, die ebenso den neuesten Lärmschutzstandards entsprechen. Denn bei Streckensperrungen oder Umbaumaßnahmen würden Züge wie schon jetzt über bestehende Stecken umgeleitet werden. Außerdem entlasten Güterzüge schon heute die Umwelt und führen dazu, dass die Autobahnen und Bundesstraßen nicht komplett mit LKW verstopft sind.

Die Fraktion der Freien Demokraten/GfK im Regionalverband Mittlerer Oberrhein hat sich deshalb dazu entschlossen, sich als Schwerpunktthema 2015 und 2016 mit der Bahninfrastruktur in und rund um Karlsruhe zu beschäftigen und nach einer Reflexionsphase verschiedene Planungsideen zu unterbreiten. (Stellungnahme/Leserbrief vom 24.3.2015)

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